Oberdornlach (oberfränkisch: Öjwedornich) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern). Die Gemarkung Oberdornlach hat eine Fläche von 6,096 km². Sie ist in 455 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 13396,79 m² haben. In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Bärnhof, Unterdornlach und Wadel.

Geografie

Beim Dorf entspringt die Dornlach, ein rechter Zufluss der Dobrach. Oberdornlach ist allseits von Erhebungen umgeben mit Ausnahme im Nordosten, in der Fließrichtung der Dornlach. Im Norden ist es der Geißhügel (526 m ü. NHN), im Westen die Wolfsleite (489 m ü. NHN), im Süden die Hangleite (484 m ü. NHN) und im Osten der Ameisenknock (456 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Danndorf (1,8 km westlich) bzw. am Bärnhof vorbei nach Unterdornlach (0,8 km nordöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rosengrund (1 km südwestlich).

Geschichte

Der Ort wurde 1361 als „Oberdornloch“ im Landbuch der Herrschaft Plassenberg erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom Hydronym Dornlach ab. Damit wurde ein mit Dorngebüsch umsäumter Bach bezeichnet.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oberdornlach 25 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Oberdornlach. Grundherren waren das Rittergut Oberdornlach (1 Schenkstatt, 2 Höfe, 8 Güter, 9 Gütlein, 1 Söldengütlein, 2 Sölden) und das Amt I des Rittergutes Kirchleus (1 Hof, 1 Gütlein).

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1811 der Steuerdistrikt Oberdornlach gebildet, zu dem Altenreuth, Bärnhof, Höferänger, Höfstätten, Niederndobrach, Rosengrund, Sackenreuth, Unterdornlach, Wadel gehörten. 1812 entstand die Ruralgemeinde Oberdornlach, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden daraus zwei Ruralgemeinden gebildet:

  • Oberdornlach mit Rosengrund und Wadel,
  • Unterdornlach mit Altenreuth, Bärnhof, Höferänger, Höfstätten, Niederndobrach und Sackenreuth.

Die Gemeinde Oberdornlach war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). Ab 1862 gehörte Oberdornlach zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt). 1955 kamen Unterdornlach mit Bärnhof hinzu, während Rosengrund an die neu gebildete Gemeinde Höferänger überwiesen wurde. Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 3,957 km², nach den Umgemeindungen waren es 6,096 km².

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Oberdornlach am 1. Januar 1976 nach Kulmbach eingemeindet.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 14: Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 16: Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung

Religion

Oberdornlach ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Maria Magdalena (Kirchleus) gepfarrt.

Literatur

  • Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3. 
  • Johann Kaspar Bundschuh: Dornlach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 640 (Digitalisat). 
  • August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 78. 
  • Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 24–25. 
  • Georg Paul Hönn: Dornlach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 240 (Digitalisat). 
  • Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 449–450. 

Weblinks

  • Oberdornlach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
  • Oberdornlach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. August 2020.
  • Oberdornlach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 9. August 2020.

Fußnoten


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