Haisterkirch ist ein Stadtteil von Bad Waldsee mit einer Fläche von 2113 ha und 1519 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2009).

Geschichte

Die erste Erwähnung in einer Urkunde war in einer karolingischen Urkunde von 23. Oktober 825 als Folcholtsbaar im Herzogtum Schwaben, wo von dem Ort Haistilingauwe die Rede ist, in dieser vermachten die Söhne des Bussengraf Bertold (II) ihren Besitz der Abtei St. Gallen.

Weitere Erwähnungen von Haisterkirch stammen aus dem 10. Jahrhundert unter Heistinkirchen, Heistinikirche, im Jahr 1275 wurde dann der Name Haisterskilch erwähnt. 1331 kam der Ort mit der Herrschaft von Waldsee an Österreich, bis er 1386 an die Truchsessen von Waldburg verpfändet wurde. 1362 erwarb die Prämonstratenserabtei Rot an der Rot das Patronat in Haisterkirch, zu dem auch Haidgau, Gwigg und Molpertshaus als Filialen gehörten. Der Komponist und spätere letzte Abt des Klosters Rot an der Rot Nikolaus Betscher war von 1785 bis zu seiner Abtswahl 1789 Pfarrer in Haisterkirch. Eine Reihe von Kompositionen von seiner Hand sind während dieser Zeit dort entstanden. Im Jahr 1806 kam Haisterkirch zu Württemberg und gehörte fortan zum Oberamt Waldsee der 1938 endgültig aufgelöst wurde und in den Kreis Ravensburg eingegliedert wurde. Die Gemeinde Haisterkirch wurde zum 1. Januar 1975 nach Bad Waldsee eingemeindet.

Gliederung

Zu Haisterkirch gehören die Wohnplätze Kurzes, Bäuerle, Heustöckle, Ehrensberg (Eingemeindung 1977), Hittelkofen, Hittisweiler, Osterhofen und der St. Magnus Hof.

Öffentliche Einrichtungen

Quelle: Stadt Bad Waldsee

Abt Hermann Vogler Schule

Die Grundschule in Haisterkirch besteht aus 4 Klassen und wurde nach Abt Hermann Vogler (1680–1749) benannt.

Kindergarten St. Margret

Der Kindergarten St. Margret befindet sich im Körnerweg 10 (zwischen Turnhalle und Tennisheim).

Gebäude

Gottvater-Kapelle

Die im 15. Jahrhundert erbaute Haisterkircher Gottvater-Kapelle (Spitzkapelle), welche ursprünglich an der ehemaligen Straße von Bad Waldsee nach Osterhofen an der Abzweigung nach Haisterkirch lag.

Im Inneren der Rundkapelle befindet sich Platz für 2–3 Personen.

Ehemaliges Kloster

Das ehemalige Kloster, gegenüber der Kirche, in welchem Schule und Ortsverwaltung befinden, wurde 1736 als Sommersitz der prämonstratensischen Reichsabtei zu Rot an der Rot erbaut.

Sankt Johannes Baptist Pfarr- und Wallfahrtskirche Haisterkirch

Im Jahre 926 wurde die ursprüngliche Kirche durch den Ungarneinfall zerstört.

Ca. 1000 wurde auf demselben Platz die Kirche Basilica Popularis (Leutekirche) erbaut und um 1350/1400 wurde eine weitere Glocke im 10 m hohen Glockenturm aufgehängt, während die vierte Glocke erst 1463 angeschafft wurde.

Der Name St. Johann Baptist wurde erstmals 1323 erwähnt.

Die fünfte Glocke wurde 1995 im Zuge der Renovierung des Glockenturmes angebracht.

St. Wendelinus

Die Wendelinus-Kapelle befindet sich kurz nach dem Ortsausgang an der Kreisstraße Richtung Hittisweiler.

Wallfahrtskapelle St. Sebastian

Die erste Erwähnung einer Kapelle ist um 1500; 1741 nach einem Feuer wurde sie neu aufgebaut. 1884 wurde die Kapelle erneut aufgebaut und nur acht Jahre später wurde die heutige Kapelle (die vierte Kapelle an diesem Ort) im Jahr 1892 erbaut, weil die alte für die vielen Pilger zu klein wurde.

Vom Ortskern führt ein Stationenweg den Haisterkircher Rücken bis zur Kapelle hinauf, welche sich auf dem höchsten Punkt von Haisterkirch und somit auch der Stadt Bad Waldsee befindet.

Die Kapelle wurde nach dem Heiligen St. Sebastian benannt, welcher zu den vierzehn Nothelfern gehört.

Sportanlagen

  • Bei der Turn- und Festhalle Haisterkirch befinden sich Fußballplätze sowie die vier Tennisplätze des SV Haisterkirch
  • Der Saubadtrail, im Bereich Schneiderhölzle / Saubad (nach welchem der MTB-Trail auch benannt ist) beginnt am Parkplatz an der L300 in Richtung Bad Waldsee. Der Trail entstand durch ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder des DAV Bad Waldsee in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Waldsee.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • 20. Januar, Pilgerung zur Wallfahrtskapelle St. Sebastian
  • In der Fasnetszeit veranstaltet die Elterninitiative Haisterkirch in Zusammenarbeit mit der Narrenzunft Osterhofen-Hittelkofen in der Turn- und Festhalle die Kinderfasnet.
  • Seit 2017 ist der Start- und Zielpunkt des MTB-Rennens der Sektion Bad Waldsee des Deutschen Alpenvereins, welches erstmal 2017 stattfand, an der Turn- und Festhalle Haisterkirch. Seit 2019 ist das Rennen zudem ein Teil der O.M.V. Cup MTB-Rennserie.
  • Die Rollerfreunde Osterhofen veranstalten regelmäßig ein Rollertreffen in Ortschaftsnähe. Hervorgegangen ist das Treffen aus dem Motorradtreffen der Motorradfreunde Haistergau. 2015 feierte das Rollertreffen sein 15. Jubiläum.
  • Am Wochenende vor dem 1. Advent finden im Klosterhof die Lichtmomente statt.

Vereine

  • Sportverein Haisterkirch e.V., gegründet am 7. März 1948 als Fußballverein
  • Musikverein Haisterkirch e.V.
  • Feuerwehr Haisterkirch (eine Abteilung der Feuerwehr Bad Waldsee) , erster Schriftlicher Nachweis 25.11.1833

Söhne und Töchter des Ortes

  • Hilda-Maria Lander (1934–2018), Professorin für Sozialpädagogik in Nürnberg

Karten

  • Topographische Karte 1:25.000 Nr. 8024 (Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg)
  • Topographische Karte 1:50.000 Nr. 8124 (Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg)
  • Topographische Karte 1:100.000 Nr. C8322 (Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg)
  • Freizeitkarte Biberach 1:50.000 Nr. F528 (Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg)
  • Radkarte Alb-Donau 1:75.000 Nr. R757 (Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg)

Weblinks

  • Homepage der Grundschule Haisterkirch

Einzelnachweise


Fußball SV Haisterkirch

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Rundwanderung zwischen Haisterkirch und Bad Waldsee Gipfelglück

Haisterkirch rote Kirche Dietmar Hermanutz Journalismus

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